Geschichte 

Familie Decurtins


Heimatort

Cumpadials, Campadels / Sumvitg, Summo Vico, ursprünglich bewohnt von rätischen Stämmen der Vennoneten und Suaneten, ab 15 a Chr römisches Rätien, ab 4. Jh Raetia Prima, später Churrätien genannt, bis Gründung Kloster Disentis im 7. Jh durch den Iren Sigisbert oberstes Dorf in der Surselva, ab 600 bis 784 unter den Victoriden, ab 843 im Deutschen Reich, unter Franken Unterscheidung Raetia Inferiore bis Trin Mulin und Raetia Superiore / Tuverasca ab Trin bis Ringgenberg, ab dort Cadi (Haus Gottes) unter Kloster Disentis (unterteilt in Sur- und Sutsialla bei Ruscheiner-Schlucht). Um 1050 Aufkommen Name Surselva oder 'Müntinen' für die Region ab Flims / Versam, woraus später nebst der Cadi die Kreise Obere und Untere Gruob / Foppa sowie Lumnezia hervorgingen, danach die Gerichtsgemeinden und im regionalen Zusammenschluss 1374 die Ligia Partsura bzw 1424 die Ligia Grischa (mit 15 Gerichten). Ab 13. Jh Einwanderung der Gualser von der Oberalp her. 1471 Bund Ligia Grigia mit Gotteshausbund, 1497 mit Zehngerichtenbund, 1512 Eroberung Veltlin, 1524 Konstitution Republik der III Bünde und Ende der Feudalherrschaft mit Ilanzer / Villa Iliande Artikeln 1526. Mit 'Fry Rätien' war es für die einfachen Leute allerdings noch nicht weit her, diese galt lediglich für die Aristokraten, welche - nicht zuletzt aufgrund der imperialistischen Pfründe im Veltlin - die Vorherrschaft im Lande innehatten. Die weitgehendere Freiheit kam dann erst mit der Befreiung des Veltlins 1797 sowie der Mediationsakte und dem Beitritt zur Eidgenossenschaft als Kanton Graubünden von 1803, welche schliesslich mit der Bundesverfassung 1848 und der Kantonsverfassung 1854 besiegelt wurde ; damit konnte die bis heute erhaltene teildirekte Volksdemokratie mit der dominierenden Polit-, Verwaltungs- und Wirschaftsoligarchie sichergestellt werden.


Familienname
Ursprung Tujetsch ^^1300, (Im 17.Jh modisch ausgedeutscht Im Hoff, Im Hof) Bedeutung 'Einfang', evtl. auch 'Baumgarten in Wiese'. Vorkommen Flurnamen 'Curtins' in Tujetsch, Disentis, Sumvitg und Trun. Auch Kurthin, Kurtin, Kortin (1380 urkundlich bezeugt im Tujetsch Jacob, Sohn des Jann und Enkel des Jacob), Cortins, Curtin , Cortigna, de Cortins, de Curtins, DeCurtins. Ursprünglicher Stammhof vermutlich Curtins oberhalb Camischolas und Zarcuns (Urkunden 16. Jh Flury Kurtin und weiter u.a. …das do heist in Kortin, das man nennt Valschella, stot oben…ua … supra villam Gamscholas).


Vorkommen

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Soziale Stellung 

Bis im 19. Jh alles Bauersleute, allenfalls einfache Handwerker Anscheinend vor 19. Jh keinerlei politische Aemter. Als Immigranten des 18. Jh waren die Decurtins in Sumvitg und Trun bis zur Einbürgerung (Datum unbekannt) sogenannte 'Beisässen', Ansässige 2. Ordnung (nach den eigentlichen Trunser/Sumvitger-Bürgern und vor den 'Hintersässern' (dh Nicht-Bündnern und Ausländern), somit unterprivilegiert bezüglich aktivem und passivem Wahlrecht, Zinsen und Steuern, Grundbesitz, Alprechten, Handel- und Gewerbefreiheit. 

 

Emigration

Anscheinend 'Americaners' des 19.Jh lediglich bei den DECURTINS aus dem Tujetsch (Linie Giuv), welche sich in Gottes Namen vor allem in den Staaten Ohio, Minnesota und South Dakota niederliessen, wo ihnen Land zugeteilt wurde welches besonders in South Dakota vorher von den Indianern gesäubert werden musste, indem die Sioux wie Hasen abgeschossen oder reihenweise aufgehängt wurden, sofern sie sich nach der Brandschatzung ihrer Camps nicht un-freiwillig weiter in den Westen zurückzogen; auf dem befreiten Land wurde danach sofort mit dem Bau von 'Forts', Farmen, Schulen und natürlich Kirchen begonnen. - Homo hominis lupo! Emigranten aus Sumvitg, welche nach Trun abwanderten, wurden dort im 19. Jh eingebürgert (Linie Falens) Bis Ende 19. Jh figurieren auch noch auswärtige Geburten der Decurtins im Pfarrregister, danach nicht mehr.

 

Quelle: Das Geschlecht der DECURTINS aus der Cadi, Maurus C Decurtins, 2004